Franziska Kleinsorg
Was bleibt nach der letzten Talfahrt?
Eine dokumentarfotografische Recherche zum Abbau stilgelegter Bergbahnen
«Wird der Betrieb einer Seilbahn definitiv eingestellt, so sind die Anlagen auf Kosten des Eigentümers oder der Eigentümerin zu entfernen. Die zuständige Behörde entscheidet, inwieweit der ursprüngliche Zustand wiederherzustellen ist», so regelt Artikel 19 des Schweizer Seilbahngesetz die Beseitigung von Seilbahnen.
Im Rahmen des IDA-Moduls «Die schrecklichen Alpen» befasste ich mich damit, was tatsächlich mit stillgelegten Bergbahnen passiert. Nach zwei Wochen des Sammelns von Koordinaten, Jahreszahlen und Geschichten über gescheiterte Investitionen in Wintersportparadiese oder zugrunde gegangene Familienbetriebe besuchte ich im Goms einige Standorte ehemaliger Skilifte. Die Wanderrouten plante ich im Voraus und fein säuberlich suchte ich durch den Sucher der Kamera meine Wege nach Spuren und Überbleibsel der Infrastruktur ab. Ich stiess auf abgetragene Flächen, rostige Metallteile, Pistenpläne des letzten Jahrhunderts, einsame Masten und windschiefe Bahnhütten.
Meine Eindrücke und eine Auswahl der Fotos sammelte ich in einem Blog. Als Endprodukt entstand eine Website, welche Eckdaten, Karten und Fotos von sechs Bergbahnen zusammenbringt. Weiterführend möchte ich mich in Tiefe mit den drei komplett stillgelegten Skigebieten (Hungerberg, Erner Galen und Bourg-Saint-Bernard), im Wallis befassen und deren Hintergründe.