"Bruchstücke" ist eine Zusammensetzung mehrerer individueller Arbeiten. Zu diesen Arbeiten gehören ein Skizzenbuch mit Zeichnungen von Ausschnitten der Umgebung, Abbildungen von Schneefeldern auf langen Papierstreifen und ein Gedicht, welches die Erfahrungen im Goms wiedergibt. Was die Arbeiten alle zusammenhält ist das fragmentarische Aufzählen und Zusammenstellen.
Im Skizzenbuch wurden verschiedene Objekte, Pflanze, Tiere oder manchmal ganze Szenen sehr schnell festgehalten. Bei den meisten Bildern ist eine Frage aufgeschrieben, die sich an den Berg als Ganzes richtet. Die ursprüngliche Idee war eine Konversation mit dem Berg zu beginnen. Über den Entstehungsprozess ergab sich, dass diese Konversation nicht zustande kam wie geplant. Diese Mühe des Austauschs spiegelt sich im Verlauf der Zeichnungen und des Textes wider, welcher sich gegen Ende ausdünnt.
Die Zeichnungen der Schneefelder entstanden durch ein Interesse an deren Flächenverhältnissen und Formensprache. Die Abbildungen entstanden teils mit Referenz und teils aus dem Kopf. Das Ziel war ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Formendiversität vorhanden ist und wie diese zusammengestellt werden kann. Das Versuchsobjekt gewann vor allem an Reiz dadurch, dass sich die Formen gegen Ende des Aufenthaltes im Goms konstant veränderten, wegen der steigenden Sonneneinstrahlung, die den Schnee nach und nach aufschmolz.
Der Text führt die ersten beiden Arbeiten zusammen und gleichzeitig füllt er auch den Zwischenraum. Eine breite Fassette an Sinneseindrücken wird festgehalten und die Frustration über das Schweigen des Ortes ist Kern des Aufbaus. Wie ein Kanon wird der Satz "Die Berge schweigen hier" wiederholt. Dabei ist das hier zu verstehen als örtliche Angabe aber auch als zeitliche, wie eine Handlungsbeschreibung einer Figur eines Theaters. Im letzten Drittel des Textes entsteht ein Bruch in der Stimmung und Schneefelder werden als eine Auflösung integriert. Der Text endet, wie er beginnt, mit einer Zugreise und einer Tasche voller unbeantworteter Fragen.