Zu Beginn des Moduls wird schnell klar, dass ich mich mit der Materialität und Farbe der Natur in Gluringen VS und Umgebung auseinandersetzen möchte.
Die Auseinandersetzung wird begleitet durch folgende Fragen:
Welche Farben und Materialitäten birgt der alpine Raum?
Wie verändern sie sich durch mich und ihr Umfeld?
Zusätzlich weckt die Vergänglichkeit, die Veränderung und die Unkontrollierbarkeit der Natur ein Interesse in mir.

Ziel meiner Auseinandersetzung soll die natürliche Pigmentherstellung, aus von Goms stammenden Material sein, mit dem Ziel ein ortsspezifisches Gemälde zu gestalten.

Die Methodik ist ähnlich meiner üblichen Praxis, aber mit dem Fokus der Ortsspezifität. Ich sammle vor Ort organisches Material, von welchem die Materialität und/oder die Farbe überzeugt. Bei diesem Sammelprozess markiere ich alle Fundorte auf einer Karte, um allfällig zurückkehren zu können.
Zurück an meinem Arbeitsplatz werden die meisten Materialien zerkleinert und anschliessend mit Bindemittel (Glutolin und Kasein) zu Farbe verarbeitet. Daraufhin werden erste Skizzen auf Baumwollstoff (ca. 35x15cm) mit den gewonnenen Farben gefertigt. Hierbei liegt der Fokus auf dem Farbauftrag und dem Material. Es werden 15 dieser skizzenhaften Experimente gemacht.

Schlussendlich entsteht aus den hergestellten Farben, welche mit Fingern und Pinsel aufgetragen werden, ein intuitives und abstraktes Gemälde mit den Massen 200x150cm. Das Bild entsteht auf einer nicht aufgezogenen Leinwand, wodurch es, durch die Bewegung der Leinwand und die während des Trocknens entstandenen Wellen und Beulen, eine Dreidimensionalität erhält. Diese wird durch den dicken Farbauftrag, sowie den unbehandelt, aufgeklebten Flechten unterstützt. Das Gemälde wird zur Assemblage.